Foto
Fotografieren
Trotzdem ich nur einen kleinen Zeitraum der Fotografie live miterlebt habe ist es schon faszinierend welche
Entwicklungen ich auf diesem Sektor miterlebt habe. In nur dreißig Jahren trat nicht nur eine Foto-Revolution ein
sondern gleich mehrere.
In der analogen Fotografie habe ich nur Erfahrungen im Bereich Kleinbild gesammelt. Hier habe ich die erste
Revolution miterlebt: "die erste Kamera mit Voll- bzw. Programmautomatik". Es gesellten sich Neuerungen wie
Autofokus, Image-Stabilizer und Digitale Bildverarbeitung dazu. Früher hab ich aus Kostengründen (eine
Filmentwicklung war und ist teuer) lange überlegt ob ich auslösen soll. Heute, den geringen Speicherplatzkosten
sei dank, wird drauflos fotografiert - man entscheidet sich nicht für eine Blende sondern macht im Zweifelsfall eine
Bildserie.
Mir stellt sich die Frage wie in 2032 fotografiert wird. Die Chronik meiner Kameramodelle stelle ich im folgenden
dar.
Chemisch / Analog (die Anfänge)
In frühen Jahren (1972) war es eine Agfamatic 200 mit Blitzwürfel! Filmkassette einlegen und knipsen. Für einen
Knirps genau das richtige. Aber warum ist auf dem Foto nie das, was im Sucher zu sehen war?
Chemisch / Analog (für Fortgeschrittene)
Später (1979) gab es eine Canon A1 die bis heute ihren Dienst tut. Durch sie wurde das Problem mit dem
Unterschied zwischen Sucherbild und Foto Geschichte.
Ich habe noch einen Prospekt aus der Zeit und muss immer wieder über den damaligen Werbeslogan schmunzeln:
"der erste einäugige Taschenrechner der Welt". Eine rote Digitalanzeige im Sucher! Ich kann mich an nächtliche
Aufnahmen erinnern, bei denen mein Bruder mit seiner Canon EF (mechanischer Zeiger im Sucher) die
Feststelltaste mit der einen Hand drücken, und mit einem Feuerzeug in der anderen Hand in das Objektiv leuchten
musste um den Zeiger zu sehen.
Ihr zur Seite wurde eine zweite gebrauchte A1 gestellt. Die erste hatte den typischen Pfeifdefekt, welcher bei
meinem Modell zu dramatisch veränderten Verschlusszeiten führte (5 hundertstel verwackeln geht kaum).
Inzwischen ist dies aber repariert worden. Die Features im einzelnen zu Beschreiben dauert zu lange - sie kann
alles! Und mit dem richtigen Zubehör sowieso. Die damaligen Vorwürfe "wer braucht eine Programmautomik"
klingen heute sehr befremdlich. Sie konnte halt alles vollautomatisch oder je nach Laune bzw. Motiv alles manuell.
Übrigens:
Ich habe ewig das Internet nach einer brauchbaren .pdf Version der Anleitung für eine Canon A1 durchsucht und
keine gefunden. Daher habe ich mit viel Mühe meine original Anleitung gescannt und stelle sie hier zum Download
bereit.
Didgitalzeitalter
Seit 2002 entstehen die Bilder auch bei mir (nicht nur aber fast) Digital.
Den Start machte bei mir eine Fuji FinePix S602 Zoom.
Bei Ihr ist es so wie bei der A1. Vollautomatisch (inkl. Auto-Fokus) oder alles manuell. Und das 1729 Bilder in
mittlerer Qualität (völlig ausreichend für 9*13) auf das 1GB Microdrive passen ist kaum zu kommentieren (für
jemanden der mal eine A1 mit einer 72-Bilder Rückwand gesehen hat).
Im Jahr 2002 kam an ihr keiner vorbei (Kommentar - Computer Foto: " ... ist eine der besten Allround-Kameras auf
dem Markt, mit der man für fast alle fotografischen Situationen gerüstet ist"
Leider kommt man schnell an die Grenzen seiner Kreativität. Der 6x optische Zoombereich ist noch sehr
ordentlich, die Auslöseverzögerung (ca. 1,5 Sekunden ohne Vorfokus), die Batterieanzeige (10 Sekunden vor dem
Abschalten erscheint eine Warnung) sowie der fehlende Verwackelschutz lassen nach kurzer Zeit Frust
aufkommen.
Apropos Microdrive - das muss heute ja schon erklärt werden was in 2002 eine Revolution war. Zu dieser Zeit gab
es nur CompactFlash Karten mit geringer Kapazität. Deshalb wurden von IBM (später an Hitachi verkauft)
Festplatten entwickelt die in die Kameras passen mussten. Deshalb die CompactFlash-Microdrives im
grundsätzlich etwas dickeren CompactFlash-II-Gehäuse (5 mm). Richtig gehört: Früher hatte ich eine 1GB (später
6GB von Hitachi) große Festplatte in meiner Kamera - in einer CF-Card.
Im August 2005 bin ich in die DSLR-Welt eingestiegen. Der Tradition folgend (sorry Fuji) bin ich zu meiner
Lieblingsmarke Canon zurückgekehrt und habe mir im August 2005 eine Canon EOS 350D zugelegt. Im Kit lagen
auch gleich zwei Objektive bei die einen ordentlichen Brennweitenbereich abdeckten. Objektive aus Kunststoff
kannte ich schon aus A1 Zeiten, war dann aber angenehm überrascht wie leicht das Ganze zusammen mit einem
Batteriegriff (hochkant Fotos ohne dieses Zubehör sind echt eine Plage) sein kann.
Im Oktober 2007 folgte eine Canon EOS 40D. Der Entwicklung was die Auflösung der Sensoren angeht, unterliegt
wohl jeder der sich mit diesem Hobby beschäftigt. So auch ich, dem die Einschränkung der 8 Megapixel der EOS
350D (bei 3.456 x 2.304 Pixeln) bei Aufschnittvergrößerungen doch recht schnell negativ auffiel. Die EOS 40D
legte mit 10,1 Megapixeln (bei 3.888 x 2.592 Pixeln) zwar nur mäßig zu hatte aber auf anderen Gebieten weit aus
mehr zu bieten. Der schnellere DIGIC-III Prozessor, machte es z.B. möglich 6,5 Bilder pro Sekunde zu schießen,
was das fotografieren von schnellen Objekten wesentlich erleichtert. In diesem Zusammenhang muss ich
gestehen, das auch ich mich erst beim digitalen fotografieren daran gewöhnen musste keine Rücksicht auf den
Geldbeutel beim Auslösen nehmen zu müssen. Eventuell ein Nachteil zu früher, wo man sich genau überlegt hat
ob alle Parameter passen bevor man den Auslöser drückt. Ich für mein Teil bin im Frieden mit der technischen
Evolution und begrüße die Freiheit vermurkste Digital-Bilder einfach löschen zu können.
Im Dezember 2009 fiel die Entscheidung eine "immer dabei Kamera" anzuschaffen. Meine Entscheidung fiel dabei
natürlich auf eine Canon und zwar die G11. Mir kam es darauf an, eine Kamera immer dabei haben zu können
ohne Gefahr zu laufen ständig einige Kilos am Hals hängen zu haben.
Seit August 2012 guckt mich nun die EOS 40D böse aus dem Regal an, da auch sie technisch der EOS 5D Mark
III gegenüber einiges an Boden verloren hat. Die Rückkehr zum Vollformat mit 22,3 Megapixeln (bei 5.760.x 3.840
Pixeln) war sicher nicht nur mir irgendwann vorgegeben. Klar ist auch der notwendige Umstieg von EF-S auf EF
Objektive ein enormer finanzieller Einschnitt, aber wir reden hier ja über Hobbies.
Im März 2015 wurde die "immer dabei Kamera" durch die SONY DSC-RX 100 III erneuert. Nanu, eine SONY? Da
Canon im Bereich der Kompaktkameras gegenüber den Mitbewerbern aus meiner Sicht etwas an Boden verloren
hat (was auch diverse Tests belegen) war auch die konkrete Frage beim Händler “Canon versus SONY” klar
beantwortet. Wenn eine wirklich handliche Kamera tolle Fotos liefern soll, dann führt kein Weg an der Sony RX100
vorbei. Die Bildqualität ist spitze, die Verarbeitung tadellos, die Ausstattung vorzüglich, der Autofokus treffsicher
und schnell. Sonys Einstand bei den Edel-Kompaktkameras ist demnach gelungen. Die Kamera kommt in frage,
wenn Sie keine DSLR oder Systemkamera wünschen, eine hochwertige Bridge-Kamera zu groß ist, handliche
Kompaktkameras zu wenig Qualität liefern und Sie bereit sind, rund 400 Euro auszugeben.
Januar 2017, der Nachfolger der EOS 5D Mark III stellt wieder alles in den Schatten. Die EOS 5D Mark IV ist nach
4,5 Jahren Canon Vollformat der für mich logische Nachfolger der wiederum alles besser kann und weitere
Features wie den eingebauten GPS Sensor, WLAN, ein völlig neues Sucherkonzept, 4K, usw. mitbringt.
Juni 2018, der Nachfolger der SONY DSC-RX 100 III. Die DSC-RX 100 VI ist zwar in Sachen Auflösung auf
Augenhöhe mit der III, der höhere Zoombereich (zwar erkauft mit einer höheren Eingangsblende aber unauffällig)
und die Übernahme von GPS Daten des Handys waren die Argumente.