Die 5 Jahre und 69.500 Km mit meiner R1200 R LC

Nach 5 Jahren und in dieser Zeit 69.500 zurückgelegten Kilometern, ist es Zeit ein kleines Schluss-Resümee zu ziehen. Da ich diesem Resümee den entsprechenden Platz einräumen möchte gibt es nun dafür diese eigene Seite.

1.170 ccm mit 125 PS bei 7.750 U/min, 125 Nm bei 6.500 U/min und Wasserkühlung hatte ich irgendwie aus den

letzten BMW News im Kopf. Ach ja, nachdem bei BMW ja bereits vor einigen Jahren die Firmengeschichte um

Zahnriemen getriebene Maschinen bereicherte, gab’s ja nun auch den Wasserboxer mit der Abgasführung nach

unten. Für einen alten BMW-Fahrer eine Überwindung aber das Paket an Innovationen der letzten 30 Jahre muss

man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Dinge wie ABS, elektronische Einspritzung, Katalysator, upside-down Gabel, integral Bremsen,  DTC, DYNAMIC

ESA, Tagfahrlicht, Headlight PRO, Bordcomputer PRO, Schaltassistent PRO, Fahrmodi PRO, Komfort-Paket,

Touring-Paket, Dynamik-Paket, Navigationsgerät, Heizgriffe, RDC, Cruise Control … hatte ich nie an einem

Zweirad. Auch Nebensächlichkeiten wie eine Tankanzeige die einigermaßen präzise arbeitet (trotzdem Nulle ich

nach jedem Tanken den Trip-Zähler 2) sind zu erwähnen.

Nun aber ja: an einer R1200 R in Thundergrey metallic. Das zweite Fahrzeug meiner mobilen Karriere welches ich

Neu im Anschluss an meine verklappte Honda gekauft habe.

Je mehr und öfter man fährt, umso vertrauter wird man mit einem Motorrad. Die Zeit die es braucht um sich an die Eigenarten zu adaptieren ist bei der R1200 R kurz. Was meine ich mit Eigenarten? Es sind die Innovationen/Ausstattungen die ich bisher nie an einem Motorrad hatte. Zum Beispiel den Hinweis im Cockpit den nächst höheren Gang zu wählen braucht kein Mensch bei einem Zweizylinder der sich derart akustisch in Szene setzt. Die Ganganzeige selbst ist eigentlich ein Witz (ich kann mich noch gut an die 80’ziger erinnern, wo wir unsere Suzuki Fahrer wegen diesem “HighTech Feature” belächelten bzw. verarschten), aber dennoch liegt hier ein Unterschied zu meinen historischen BMW Erfahrungen - die R1200 R braucht Drehzahlen. Von einer Landstraße kommend durch einen Ort zu rollen bedarf eines Gangwechsels! Gemütlich mit 50 km/h im letzten Gang wie bei meiner alten R100 durch Orte zu tuckern um am Ortsende wieder Gas zu geben quittiert die R1200 R bei Drehzahlen unter 1.500 U/min mit unwilligem rütteln bis hin zu üblen verschluckern. Also nutzt man die Bremswirkung des Motors in der Ortseinfahrt, je nach Situation liegt dann der 3. oder 4. Gang im Ort an, der Schaltassistent macht diese Prozedur durch die kurzen Gasstöße beim runterschalten zum Ohrenschmaus. Nach den 5 Jahren und 69.500 km (so viel bin ich seit Jahren nicht mehr Motorrad gefahren und die Saison‘s enden dank Global Warming eigentlich nicht im Winter) möchte ich versuchen alles auf einen Nenner zu bringen: geiles Mopped. • Arbeitsplatz: man sitzt in der Maschine - andere Kommentare wie (z.B. in Fachzeitschriften) Fußrasten sind zu hoch und damit der Kniewinkel zu eng kann ich mit meinen 1,85 m nicht bestätigen. Die folgende Bildreihe zeigt die von BMW angebotenen Sitzvarianten (1. Bild ist der Serien - Standardsitz = meiner) • Design: ja, sie sieht modern aus und mag auch nicht jedermann Geschmack sein, aber BMW hat schon immer Trends gesetzt oder hat diese aufgegriffen • Ergonomie: ja, die Lenkerarmaturen sind eng mit Schaltern bestückt und das Display mit einer Vielzahl von Informationen versehen - aber alles macht Sinn und harmoniert miteinander • Motor: ab 2.000 U/min Druck im Überfluss, Sound zum Träumen, Drehfreude die ich von einem 1.170 ccm Zweizylinder Boxer nie erwartet hätte …, Vibrationen - welche Vibrationen? • Getriebe: ja, der Erste Gang macht Krach im Stand, dafür dreht die Getriebeeingangswelle dank Untersetzung nicht mehr mit Kurbelwellendrehzahl (wie bei meinen alten BMW’s) wodurch allen anderen 5 Gänge problemfrei, zeitweise aber hörbar flutschen und mit Schaltassistent auch öfter ohne Kupplung - tut dem Getriebe nicht weh! • Fahrwerk: in keiner Situation auch nur den Anschein einer Überforderung • Bremsen: die 4-Kolben-Radialbremssättel in Kombination mit dem Integral ABS (Teil-Integral), machen einem im positiven Sinn echt Angst, festhalten angesagt • Umwelt: geregelter 3-Wege-Katalysator, Abgasnorm EU-3,

Zwischenfälle

Diese Liste wird kurz bzw. kommt streng genommen gar nicht vor. • ich habe bisher sechs Mal Motoröl aufgefüllt (in Summe 3,1 Liter - über die Distanz von 69.500 Km) • ich habe hin und wieder den Reifendruck auf Normalniveau gehievt • den vierten Satz Reifen drauf • ich entferne regelmäßig die Überreste suizidaler Insekten • sieben Standard Inspektionen machen lassen • ich fülle regelmäßig Kraftstoff auf • bei Kilometer 46.500 eine neue Batterie • Oktober 2019 versetzte mich mein BMW-Navi V in das Jahr 2000 - den "Week Roll Over" Bug beseitigte ein Garmin Update im Dezember 2019 • sie ist auch nach 5 Jahren mit knapp 70.000 Km auf der Uhr noch etwas Wert das wars!