Fototechnik
Brennweite
Die
Brennweite
einer
Linse
ist
die
Entfernung,
in
der
Lichtstrahlen
hinter
einer
Linse
in
einem
Punkt
gebündelt
werden.
Bei
Fotoobjektiven
hängt
die
Brennweite
mit
dem
Bildwinkel
zusammen.
Die
Bedeutung
des
Bildwinkels
kann
man
sich
folgendermaßen
verdeutlichen:
Betrachtet
man
die
Welt
mit
einem
zugekniffenen
Auge
durch
einen
leeren
Diarahmen
(oder
eine
entsprechende
Öffnung),
so
bekommt
man
einen
Eindruck,
der
dem
eines
Fotos
ähnlich
ist
-
ein
zweidimensionales
Bild,
aus
der
Umgebung
herausgestanzt.
Durch
Vor-
und
Zurückbewegen
des
Diarahmens
kann
man
einen
größeren
oder
kleineren
Ausschnitt
wählen.
Der
Abstand
Auge
-
Rahmen
entspricht
hierbei
der
Brennweite
des
Objektivs,
mit
der
man
die
entsprechende
Aufnahme
machen
kann.
In
einem
bestimmten
Abstand,
der
ungefähr
der
Diagonale
des
Filmformats
beträgt
(bei
Kleinbildfilm
rund
45
mm)
entspricht
der Ausschnitt, den man sieht, in etwa dem natürlichen Sehfeld.
Eine Aufnahme mit einem Objektiv dieser Brennweite entspricht so auch dem natürlichen Eindruck, den man von
der Szene hatte. Man nennt diese Objektive mit Brennweiten zwischen etwa 45 und 55 mm Normal- oder
Standardobjektive. Sie vermitteln einen Bildausdruck, der natürlich, harmonisch, aber auch langweilig wirken kann.
Vorteilhaft sind der geringe Preis, selbst für lichtstarke Normalobjektive, und die hohe optische Leistung auch bei
billigen Objektiven. Sie sind als Einsteigerobjektive optimal geeignet.
Die Angabe der Brennweite von Objektiven für Spiegelreflexkameras bezieht sich immer auf das Kleinbildformat
(36,0 x 24,0mm). in der Digitalfotografie gibt es aber eine Menge unterschiedlicher Größen von Sensoren. Da
diese Größe wieder Einfluss auf den Ausschnitt des Bildes hat, ändert sich auch die Brennweite eines Objektivs je
nach Verwendung an der einen oder anderen Kamera.
Vergleichen wir die markierten Modelle miteinander: die Canon EOS 5D Mark III hat einen Sensor der der Größe
des Kleinbildformats entspricht (Full-Frame) - die Canon EOS 40D besitzt einen APSC Sensor der kleiner ausfällt.
Im Vergleich würde also ein auf sie projiziertes Bild (z.B. mit einem Objektiv der Brennweite 100mm) einen
Unterschiedlichen Ausschnitt ergeben. Der Unterschied (Umrechnung) erfolgt über den so genannten Cropfaktor.
In unserem Vergleich würde der Ausschnitt des Bildes der EOS 40D 1,6-fach kleiner ausfallen was einer
Brennweite von 160mm entspricht.
Tiefenschärfe
Die Blende verringert die durch das Objektiv fallende Lichtmenge, indem der Strahlengang vom Rand her
beschnitten wird. Sie dient somit wie die Belichtungszeit zur Einstellung der korrekten Belichtung. Durch Variation
der Blende und Ausgleich der dadurch entstehenden Belichtungsänderung durch eine andere Verschlusszeit hat
man eine gewisse gestalterische Freiheit, die es erlaubt, die Wirkungen verschiedener Blenden gezielt
einzusetzen. Durch das Abschneiden der Randstrahlen werden beim Abblenden bestimmte Linsenfehler
verringert, und die Tiefenschärfe erhöht sich.
Diese Erhöhung kommt dadurch zustande, dass durch schlankere Lichtkegel die Unschärfekreise in einem
größeren Bereich vor und hinter der Schärfeebene so klein bleiben, dass sie vom Auge noch als scharf
wahrgenommen werden:
Die Grafik verdeutlicht, warum die Schärfentiefe mit kleinerer Blende zunimmt, aber auch, dass der genaue Wert
von der Größe des Unschärfekreises abhängt. Wie groß der Unschärfekreis sein darf, um noch als scharf
wahrgenommen zu werden, hängt im Wesentlichen vom Auflösungsvermögen des Auges ab. Da mit zunehmender
Bildgröße auch der Betrachtungsabstand steigt, geht man generell von 1/1500 der Bilddiagonale aus, beim
Kleinbildformat entspricht dies 0,03 mm. Einen guten Eindruck von der tatsächlichen Schärfentiefe erhält man,
wenn man ein Spiegelreflexkamera mit Abblendtaste verwendet. Durch Schließen der Blende auf die
Arbeitsblende wird das Sucherbild zwar dunkler, erlaubt aber ein Beurteilen der Schärfentiefe auf der Mattscheibe.
Lichtstärke
Als Lichtstärke bezeichnet man bei einem Objektiv die maximale Blendenöffnung, also die größtmögliche Blende.
Eine hohe Lichtstärke hat den Vorteil, dass man auch unter schlechten Lichtbedingungen noch mit
Verschlusszeiten arbeiten kann, die Fotografieren aus der Hand ermöglichen. Weiterhin hat die große
Blendenöffnung gestalterische Vorteile, wenn man eine geringe Schärfentiefe wünscht. Da die Leistung der Optik
mit dem Abblenden steigt, haben lichtstärkere (=schnelle) Objektive meistens eine bessere Abbildungsqualität als
ihre lichtschwächeren Kollegen bei gleicher Blende. Nachteilig sind der hohe Preis, das höhere Gewicht und die
Größe lichtstarker Objektive.
Hochlichtstarke Objektive weisen einige Vorteile auf:
o
Manuelle Scharfstellung: Die hohe Lichtstärke kommt bei Spiegelreflexkameras der Einstellhelligkeit
des Sucherbildes zugute und erleichtert das Scharfstellen. Zudem geht die größere Blendenöffnung
mit einer geringeren Schärfentiefe einher, wodurch die Lage der Schärfeebene im Sucher exakter
beurteilt werden kann. Einstellhilfen für das manuelle Scharfstellen, wie z.B. Schnittbildindikatoren,
funktionieren bei lichtschwachen Objektiven (1:5,6 oder weniger) nur noch eingeschränkt oder gar
nicht mehr. Bei Kameras, deren Scharfeinstellung nicht durch das Objektiv erfolgt, ist dieser Aspekt
ohne Bedeutung.
o
Autofokus: Hohe Lichtstärken erleichtern den AF-Sensoren die Funktion, i. d. R. ist der Autofokus
daher bei Verwendung hochlichtstarker Objektive schneller und präziser als bei Objektiven gleicher
Brennweite aber geringerer Lichtstärke.
o
Bildgestaltung: Objektive mit hohen Lichtstärken erweitern den gestalterischen Spielraum.
Beispielsweise ermöglichen es hochlichtstarke Objektive mittlerer Telebrennweiten (Brennweiten im
Bereich 85, 100, 135 mm, Lichtstärken im Bereich 1:1,4, 1:2,0, 1:2,8) in der Portraitfotografie, das
scharfe Motiv vom unscharfen Hintergrund freizustellen.
o
Nicht zuletzt ermöglicht eine hohe Lichtstärke kürzere Belichtungszeiten und/oder die Verwendung
von geringeren Filmempfindlichkeiten mit höherem Auflösungsvermögen, feinerem Korn) bzw. bei
Digitalkameras geringerem Rauschen.
Nachteile hochlichtstarker Objektive sind:
o
Mit der Lichtstärke erhöhen sich zugleich das Volumen, das Gewicht und vor allem der Preis des
Objektivs.
o
Hochlichtstarke Objektive erreichen auch bei Abblendung um einige Blendenstufen oft nicht die
Abbildungsgüte vergleichbarer Modelle mit geringerer maximaler Öffnung.
Blende
Die Blende (englisch aperture „Öffnung“, von lateinisch aperire „öffnen“) ist eine Vorrichtung an Fotoapparaten, mit
deren Hilfe der Lichteinfall durch das Objektiv geregelt werden kann. Sie ist meist als Lamellen- oder Irisblende
ausgeführt, bei der sich lamellenförmig angeordnete Bleche so ineinander verschieben, dass der Lichtdurchlass
enger oder weiter wird und so das einfallende Lichtbündel kleiner oder größer wird. Die Blende ist dabei so im
Strahlengang positioniert, dass sie nur als Aperturblende und nicht als Gesichtsfeldblende wirkt.
Die Blende erfüllt zwei wichtige Funktionen:
o
Einerseits steuert sie die Stärke der Beleuchtung des Films, Fotopapiers oder Bildsensors: Je größer
die Blendenzahl wird, desto weniger Licht kann durch das Objektiv dringen. So wird in Verbindung mit
der Belichtungszeit die Belichtung des Films bzw. Chips geregelt. In diesem ersten Aspekt lässt sich
ihre Wirkung mit der unterschiedlich dunkler Filter vergleichen, welche vor dem Objektiv befestigt
werden und eine Abdunklung des Bildinhaltes bewirken.
o
Andererseits beeinflusst die Blende mit ihrer ringförmigen Abschattung die Schärfentiefe: Mit größerer
Blendenzahl und damit kleinerer Blendenöffnung wird nicht nur die wirksame Lichtmenge verringert,
auch die Unschärfenkreise werden durch den spitzeren Lichtkegel kleiner. Folglich vergrößert sich der
Bereich des Motivs, der noch als scharf wahrgenommen wird, bis der zulässige Grenzwert
(Zerstreuungskreisdurchmesser, hier 0,1 mm) erreicht wird. Der Bereich der scharfen Abbildung
(Schärfentiefe) nimmt beim Schließen der Blende also zu. In manchen einäugigen
Spiegelreflexkameras kann der Fotograf die Schärfentiefe beurteilen, indem er mit einem kurzen
Druck auf die Abblendtaste die Arbeitsblende der Kamera aktiviert.
Die Blende wird als dimensionslose Blendenzahl angegeben, die aus dem Verhältnis von Brennweite zu
Öffnungsweite der Optik (Objektiv) errechnet wird. Die Lichtstärke des Objektivs entspricht der kleinsten
Blendenzahl, also der größten relativen Öffnung. Diese wird oft als Bruchteil der Brennweite f, z. B. f/2,
angegeben. Größere Blendenzahlen bedeuten bei gleicher Brennweite demzufolge stärkere Abblendung, also
einen geringeren Lichteinfall. Die größte denkbare Öffnung ist daher f/1.
Die Blendenzahl wird bei mechanischen Kameras am Objektivring, bei modernen elektronischen Kameras auch
über Steuerelemente am Kameragehäuse eingestellt.
Als Blendenreihe bezeichnet man eine Reihe von Blendenwerten, die jeweils die doppelte Menge Licht einlassen.
Die benachbarten Werte einer Blendenreihe stehen, da sie sich auf den Durchmesser der Öffnung beziehen,
immer im Verhältnis 1 : \sqrt{2} \approx 1 : 1{,}4, so dass die offene Fläche sich im Quadrat dieser Werte ändert.
So kann die Verstellung der Blende um einen Wert eine entsprechend entgegen gesetzte Verstellung der
Verschlusszeit um einen Wert kompensieren.
Eine Belichtungsautomatik, bei der die Belichtungszeit manuell eingestellt wird und die Blende durch die Kamera
in Abhängigkeit der verfügbaren Lichtmenge gesteuert wird, bezeichnet man als Blendenautomatik. Alternativ wird
bei der Zeitautomatik die Blende vorgewählt und die Belichtungszeit von der Kamera gesteuert. Werden sowohl
Belichtungszeit als auch die Blende nach einem fest programmierten Schema von der Kamera gesteuert, spricht
man von einer „Programmautomatik“. Einige Kameras lassen die Veränderung der von der Programmautomatik
vorgegebene Zeit/Blenden-Kombination über manuelle Bedienelemente zu.
Verschlusszeit
Als Verschlusszeit wird die Belichtungszeit bezeichnet, die durch einen Kameraverschluss gebildet wird. Die
Steuerung erfolgt entweder rein mechanisch oder elektronisch.
Die übliche Verschlusszeitenreihe halbiert bei jedem Einstellungsschritt die Zeitdauer, der der Aufnahmesensor
dem Lichteinfall ausgesetzt ist. Die Zeitangaben auf dem Verschlusszeiteneinstellrad einer Kamera werden in
Reziprokwerten (Nenner des Bruchs) angegeben.
Daraus ergibt sich beispielhaft die folgende Zeitenreihe in Sekundenbruchteilen:
1 - 2 - 4 - 8 - 15 - 30 - 60 - 125 - 250 - 500 - 1000 - 2000
Kürzere Belichtungszeiten können durch größere Blendenöffnungen (= kleinere Blendenzahl) kompensiert werden,
dabei entspricht eine Stufe der Blendenreihe einer Stufe der Zeitreihe.
Kameras mit elektronischem Verschluss können im Vergleich zu den klassischen Zeit- und Blendenreihen diverse
weitere Belichtungszeiten einsteuern. Neben kürzeren und insbesondere längeren Verschlusszeiten können dabei
häufig noch Zwischenstufen in halben oder drittel Blendenstufen manuell eingestellt werden, im Automatikbetrieb
sind praktisch stufenlose Einstellungen möglich.
Die Wahl der Verschlusszeit hat neben der Einstellung der korrekten Belichtung ebenso wie die Wahl der Blende
großen Einfluss auf die Bildwirkung. Mit einer kurzen Verschlusszeit können schnelle Bewegungen "eingefroren"
werden. Eine relativ lange Belichtungszeit ermöglicht es, Bewegungen durch Verwischen dynamisch darzustellen.
Einführung in die digitale Spiegelreflex-Fotografie
Kameramodell
Sensor
Cropf.
Größe
Pixel (Mio.)
Sucher
Canon EOS 400D
22,2 x 14,8 mm
1,6x
3.888 x 2.592
10,1
95%
Canon EOS 350D
22,2 x 14,8 mm
1,6x
3.456 x 2.304
8,0
95%
Canon EOS 300D
22,7 x 15,1 mm
1,6x
3.088 x 2.056
6,3
95%
Canon EOS 70D
22,5 x 15,0 mm
1,6x
5.472 x 3.648
20,2
98%
Canon EOS 60D
22,3 x 14,9 mm
1,6x
5.184 x 3.456
17,9
96%
Canon EOS 40D
22,2 x 14,8 mm
1,6x
3.888 x 2.592
10,1
95%
Canon EOS 30D
22,5 x 15,0 mm
1,6x
3.504 x 2.336
8,2
95%
Canon EOS 20D
22,5 x 15,0 mm
1,6x
3.504 x 2.336
8,2
95%
Canon EOS 10D
22,7 x 15,1 mm
1,6x
3.088 x 2.056
6,3
95%
Canon EOS 6D
35,8 x 23,9 mm
1,0x
5.472 x 3.648
20,0
97%
Canon EOS 5D Mark IV
36,0 x 24,0 mm
1,0x
6.720 x 4.480
30,4
100%
Canon EOS 5D Mark III
36,0 x 24,0 mm
1,0x
5.760 x 3.840
22,3
100%
Canon EOS 5D Mark II
35,8 x 23,9 mm
1,0x
5.616 x 3.744
21,1
98%
Canon EOS 5D
35,8 x 23,9 mm
1,0x
4.368 x 2.912
12,8
96%
Canon EOS 1D Mark II
28,7 x 19,1 mm
1,3x
3.520 x 2.336
8,2
100%
Canon EOS 1D Mark II N
28,7 x 19,1 mm
1,3x
3.520 x 2.336
8,2
100%
Canon EOS 1DS Mark III
36,0 x 24,0 mm
1,0x
5.632 x 3.750
21,1
100%
Canon EOS 1DS Mark II
36,0 x 24,0 mm
1,0x
4.992 x 3.328
16,6
100%
Sony DSC-RX 100 Mark VI
13,2 x 8,8 mm
5.472 x 3.648
20,1
Sony DSC-RX 100 Mark III
13,2 x 8,8 mm
5.472 x 3.648
20,1