BMW R1250 RS
Meine R1250 RS
Ich habe sie jetzt seit Ende August 2020, bin 48.000 km gefahren (März 2024), und bin … begeistert.
Klar gibt es Zeitgenossen die ich virtuell sagen höre: „der gibt eine Stange Geld für sein neues Mopped aus - der
wird nicht zugeben, dass er Mist gekauft hat“. Jenen Zeitgenossen sei gesagt: „klöppelt eure Aluhüte und
demostriert zu Hause gegen alles und jeden“. Mir geht es darum den technischen Fortschritt im Fahrzeugsektor
mit meinen Erfahrungen (fahren ist halt die Hauptsache beim Mopped - und mit ihr habe ich auch wieder vor
etliche Kilometer abzuspulen) in einen Gesamtkontext zu bringen.
Was gibt es zu ihr zu sagen
meine RS hat
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alle drei Pakete (Touren-, Dynamik- und Comfort-Paket)
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sie ist in Option 719 Stardust metallic lackiert (es gibt kein Foto der Farbe die ihr gerecht wird - je nach
Lichtsituation reicht das Spektrum von Schwarz über Kupfer bis hin zu …)
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hat Keyless-Ride
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den Intelligenten Notruf
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die flache Sitzbank (52538534316)
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die getönte original Scheibe (46638403972)
was macht den Unterschied zum Vorgänger, der R1200 R LC aus?
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logisch, die Verkleidung mit Sitzposition (die hohe Position der Scheibe werde ich kaum nutzen, sie erzeugt
dann um den Helm herum Verwirbelungen die stören - in der unteren Position hat man keine „dirty Air“ aber
die Insekten klatschen auf die Scheibe)
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sie wiegt mit 243 kg DIN-Leergewicht etwas mehr als die R1200 R LC mit 231 kg, hat dafür mit 460 kg auch
ein um 10 kg höheres zulässiges Gesamtgewicht als die R1200 R (fällt aber nicht auf)
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der neue Motor mit Shift-Cam (fällt sehr auf - mehr weiter unten) und
höherem Hubraum durch größere Kolben und größeren Kolbenhub
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Hubraum 1.254 cm³ (v.s. 1.170 cm³ bei der R1200 R LC)
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Zylinderbohrung 102,5 mm (v.s. 101,0 mm bei der R1200 R LC)
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Kolbenhub 76 mm (v.s. 73 mm bei der R1200 R LC)
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143 Nm bei 6.250 min (v.s. 125 Nm bei 6.500 min bei der R1200 R LC)
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135 PS bei 7.750 min (v.s. 125 PS bei 7.750 min bei der R1200 R LC)
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Shift Cam - Kern des Shift-Cam-Systems ist die Einlassnockenwelle, die für jedes Einlassventil zwei Nocken
trägt. Der große Nocken öffnet die Einlassventile elf Millimeter und ist für die hohen Lasten und Drehzahlen
zuständig. Bei niedrigen Lasten und Drehzahlen wird auf den kleinen Hub umgeschaltet. Im Gegensatz zu
bekannten Ventilhubumschaltungen, die den Hub an allen Ventilen in gleichem Maße verändern, öffnet der
kleine Nocken ein Einlassventil vier Millimeter, das andere nur zwei. Auch die Öffnungsdauer des kleinen
Nockens ist für beide Einlassventile unterschiedlich und deutlich kürzer als beim großen Nocken.
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die Rahmengeometrie durch minimal (15 mm) nach vorn aus der Flucht der Tauchrohre montierter
Vorderachse und dem dadurch kürzerem Nachlauf verschieben den Fokus von der Agilität zur Stabilität
(fällt sehr auf - mehr weiter unten)
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Radstand 1.530 mm (v.s. 1.515 mm bei der R1200 R LC)
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Lenkkopfwinkel 62,3 Grad (v.s. 62,3 Grad bei der R1200 R LC)
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Nachlauf 110,9 mm (v.s. 125 mm bei der R1200 R LC)
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das neue TFT-Display mit kpl. neuem Bedienkonzept und Einbinung von Mobiltelefon und
Helmsprechanlagen - nach Update durch BMW auch mit dem sportlichen „RR-View“
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die Gänge wechselt man geräuschärmer und leichter
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LED Tag-, Fahr- und Fernlicht
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Reifen: die bei mir vom Werk verbauten Michelin Pilot Road 4 erinnern mich an die Erstbereifung bei der R
1200 R die etwas „kippelig“ ausfallen - die nächsten Reifen werden sicher wieder die Metzeler Roadtec 01
werden, mit denen die Vorgängering wie an einer Schnur gezogen durch die Kurven zog (an das Geräusch
vom Vorderrad hatte ich mich gewöhnt - der surrt zwischen 50 und 80 Km/h etwas)
Ergo?!
Die R1250 RS ist noch geiler auf Kurven, der Motor unterstützt massiv das schaltfaule Fahren und gibt sich bei
niedrigen Drehzahlen wesentlich kooperativer als die R1200 R LC, der Motor agiert in allen Drehzahlen noch
kräftiger mit seinem Drehmoment, mit der angepassten Fahrwerks-Geometrie finde ich schneller die optimale
Kurvenlinie und die Maschine bleibt dieser auch treu, das neue Bedienkonzept mit dem TFT-Display ist halt anders
aber nach einer kurzen Gewöhnungsphase besser und logischer. Wenn ich nachts meine Runden drehe
unterstützt mich besser als je zuvor das LED-Licht - kein Vergleich zu H4 Licht. Das Thema bremsen beherrschen
beide Generationen - geht kaum besser. Die Lenkerposition bringt den Oberkörper etwas nach unten, die Arme
bekommen etwas mehr an „Abstützarbeit“ zu tun (ab 60 Km/h egalisiert) und in Kombination mit der geringeren
Lenkerbreite wird es sportlicher, feinfühliger.
In Summe: ich spreche nicht über Welten die beide Konzepte trennen, bis auf den Motor (den hätte ich wegen
seiner Willigkeit im unteren Drehzahlband gern in der alten gehabt) sind beides super Krafträder die jeden Euro
wert sind!
Zwischenfälle
Diese Liste wird hoffentlich ähnlich kurz wie beim Vorgänger
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nach einer Woche, Anbringung der original Displayschutzfolie von BMW (jede leichte Berührung des
ungeschützen Sreens führt zu unschönen Schlieren). Wenn es nach der Anbringung noch Luftblasen
geben sollte, nicht verzweifelt versuchen diese an den Rand zu rubbeln, bei mir hatte sich dies von
allein über Nacht erledigt
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zur Einfahrtkontrolle bemängelte ich eine vermurkste Schweißnaht am Auspuff - hier deutete sich
bereits die Ausbreitung von Eisemoxid an - ohne Murren getauscht
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das mit dem Entfernen von Überresten suizidaler Insekten geht weiter (dank der Verkleidung aber
weniger auf den Klamotten!)
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Umrüstung auf getönte original Scheibe (sieht besser aus)
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nach ca. 11.000 Kilometern habe ich die Originalbereifung von Michelin (die wurden eckig) gegen die
Metzeler RoadTec 01 getauscht - sie sind in Kurven einfach williger und Spurtreuer.
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sie verbraucht fast kein Öl, wie bei der R1200 LC gönnt sie sich nur ein wenig wenn längere
Autobahn-Schnellfahrten anstanden - bisher habe ich ca. 300 ml Öl aufgefüllt bei insgesamt 35.000
km
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ein kleines Ärgernis ist die Scheibe, sie klappert bei niedrigen Drehzahlen unter 50 km/h - Zitat des
BMW-Service: „Fehlkonstruktion“
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der Verbrauch pendelt sich im Durchschnitt bei 4,5 l/100Km ein (min. 4,1 - max. 5,6) - merklich mehr
wenn man im Dynamik Modus unterwegs ist
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bei 47.500 Kilometern - nach dem Winter 23/24 (in dem ich wieder nicht Batteriepflege betrieben
habe) war eine neue Batterie fällig